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10. Jahrestagung 2015

Die 10. Jahrestagung, die vom 08. – 10. April 2015 vom International Centre for Higher Education Research (INCHER) der Universität Kassel ausgerichtet wurde, stand unter dem Titel „Theoriebildung und Methodenentwicklung in der Hochschulforschung“. Mehr als 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an dieser Veranstaltung teil.
Die Bestandsaufnahme der aktuell in der Hochschulforschung verwendeten Theorien und Methoden wurde dabei verbunden mit Kompetenz und Offenheit gegenüber Entwicklungen in für die Hochschulforschung relevanten wissenschaftlichen Disziplinen und interdisziplinären Forschungsfeldern.

8. – 10. April 2015, Kassel

Erst diese doppelte Perspektive ermöglicht wissenschaftliche Innovationen und nachhaltige Wissensfortschritte. Ein besonderer Schwerpunkt wurde, wie schon bei den Jahrestagungen zuvor, auf die Weiterqualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses gelegt.

Dokumentation der Jahrestagung

Hier haben Sie die Möglichkeit sich die Beiträge und Präsentationen der Vortragenden auf der Tagung noch einmal in Ruhe anzuschauen. Herzlichen Dank an all diejenigen die Ihr Einverständnis für die Veröffentlichung gegeben haben.

Zukunftspanel 2015

Die Zukunft der Hochschulforschung ist festes Thema auf den Jahrestagungen der GfHf seit 2010 in wechselnder Ausgestaltung. 2015 konnten wir erneut ein hochkarätiges Podium begrüßen. Weitere Informationen werden in Kürze an dieser Stelle ergänzt.

Podium (Moderation: Georg Krücken und Isabel Steinhardt):

  • Helmut Fangmann (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf)
  • MinDirig Peter Greisler (Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Berlin)
  • Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep (Präsident der Universität Kassel)

Vorwort des 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Georg Krücken

Die 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf) stand unter dem Titel „Theoriebildung und Methodenentwicklung in der Hochschulforschung“. Sie wurde vom 08. – 10. April 2015 vom International Centre for Higher Education Research Kassel (INCHER-Kassel) der Universität Kassel ausgerichtet.

Die Beschäftigung mit Theorien und Methoden steht im Kern eines jeden wissenschaftlichen Forschungsfeldes. Theorien und Methoden sind nach Niklas Luhmann die Programme des Wissenschaftssystems, und zwar völlig unabhängig von der jeweiligen fachlichen Ausrichtung. Nur durch den kompetenten Umgang mit bewährten Ansätzen und ihrer ständigen Weiterentwicklung und Überprüfung sowie der gleichzeitigen Offenheit für Neues lassen sich wissenschaftliche Innovationen und nachhaltige Wissensfortschritte erzielen.

Für ein interdisziplinäres Forschungsfeld wie die Hochschulforschung ist dies ein besonders spannendes Unterfangen, gilt es doch, drei Wissensquellen für die Analyse der vielfältigen Aspekte der Hochschulwirklichkeit fruchtbar zu machen: das Wissen der Hochschulforschung, das Wissen der Disziplinen, die sie tragen, sowie das Wissen anderer, benachbarten interdisziplinärer Forschungsfelder.

Zugleich, und auch dies sollte man nicht unterschätzen, erzeugt die eigenständige Beschäftigung mit Theorien und Methoden auch Freude und Spaß an der wissenschaftlichen Arbeit. Wie sonst könnte man erklären, dass so viele Menschen so hohe Risiken und Unsicherheiten auf sich nehmen, während anderswo höhere Sicherheiten im Hinblick auf Karrierewege und Reputation zu erwarten sind? Wie sonst erklärt sich das Ringen um theoretische Begriffe und Konstrukte, die Mühen des Feldzugangs, des Überprüfens und Interpretierens? Warum machen wir trotz aller Rückschläge und Frustrationen weiter, ohne zusätzliche monetäre Anreize und zum Teil diesen Anreizen entgegenstehend? Ich denke, dass man den besonderen Reiz der Wissenschaft nur dann verstehen kann, wenn man aus eigener Erfahrung um den Wert des Abenteuers Erkenntnis, den Wert der Ergebnisoffenheit und den Wert unterschiedlicher Theorien und Methoden, die sich dynamisch weiterentwickeln, weiß.

Die Resonanz auf den Call für die Jahrestagung 2015 war überwältigend: Mehr als 100 abstracts wurden eingereicht, und nur weniger als die Hälfte konnte berücksichtigt werden. Wir haben es uns hier nicht leicht gemacht und mussten schweren Herzens auch einzelne durchaus interessante abstracts ablehnen. An der Tagung selbst nahmen mehr als 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer teil. Zwei intensive Tage wurde vorgetragen und diskutiert. Hinzu kam ein ganzer Tag, der sich auf die Weiterqualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses richtete; ebenso wurde abschließend mit dem Präsidenten der Universität Kassel sowie hochkarätigen Vertretern des BMBF und des nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministeriums über den Nutzen der Hochschulforschung für die Praxis diskutiert.

Fragenkomplexe, die wir behandelt haben, waren beispielsweise:

  • Welcher Erkenntnisgewinn entsteht durch die explizite Kombination qualitativer und quantitativer Methoden sowie unterschiedlicher theoretischer Perspektiven, welche Probleme treten hierbei auf?
  • Ergeben sich aus der Nähe der Hochschulforschung zur Hochschulentwicklung neuartige methodische und theoretische Herausforderungen?
  • Welches Potenzial bietet die Sekundäranalyse vorhandener Daten, welche methodischen Herausforderungen sind hiermit verbunden, welche theoretischen Modelle lassen sich hiermit überprüfen?
  • Was bedeutet der rapide Fortschritt in der informations- und kommunikationstechnologischen Entwicklung für die Methodenentwicklung in der Hochschulforschung?
  • Was kann aus der verstärkten Interaktion mit anderen interdisziplinären Forschungsfeldern wie etwa der Empirischen Bildungsforschung, der Organisationsforschung und der Wissenschaftsforschung für die Theoriebildung und Methodenentwicklung in der Hochschulforschung gelernt werden?

Die folgenden Beiträge adressieren diese und andere Fragen. Sie zeigen, was in der deutschsprachigen Hochschulforschung gegenwärtig im Hinblick auf Theoriebildung und Methodenentwicklung diskutiert wird und welche Innovationspotenziale gesehen werden. Statt einer perspektivischen Verengung wurde, ganz im Sinne der zuvor genannten drei Wissensquellen, ein vielschichtiges und reichhaltiges Programm zusammengestellt, das sich aus disziplinären und interdisziplinären Ansätzen, abstrakten Modellen und konkreten Anwendungen, jüngeren und erfahreneren Personen zusammensetzt – nur so lässt sich das Abenteuer Erkenntnis in Theoriebildung und Methodenentwicklung adäquat umsetzen.

Eindrücke von der Tagung

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