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Summer School am INCHER in Kassel

Die diesjährige »Summer School in Higher Education Research and Science Studies« fand vom 9. bis 13. Oktober 2017 an der Universität Kassel statt. Boundaries – Grenzen – waren das Thema der diesjährigen »Summer School in Higher Education Research and Science Studies«, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde und im Oktober an der Universität Kassel stattfand.

Der thematische Fokus lag auf disziplinären und terminologischen Grenzen, solchen zwischen Organisationen, Karrieresystemen, methodischen und theoretischen Ansätzen sowie zwischen Generationen in Hochschule, Wissenschaft und Forschung. Ausgehend vom ambivalenten Charakter von Begrenzungen und Grenzen und davon, dass Grenzen sowohl Forschung und Innovation behindern, als auch originelle Ansätze und neue Ergebnisse ermöglichen können, stellten die Organisatorinnen und Organisatoren der Summer School Fragen wie:

  • Wie kann international vergleichende Forschung in einer Welt aussehen, in der soziale Räume immer globaler werden?
  • Wie können Grenzen dazu beitragen, Kausaleffekte in der empirischen Forschung zu identifizieren?
  • Wie können wir Methoden und methodische Rahmenbedingungen vorantreiben, die Mikro-, Meso- und Makro- und Mixed-Methods-Ansätze verbinden?
  • Wie kann die Hochschul- und Wissenschaftsforschung von der die Grenzen der Felder und Disziplinen überschreitenden Interaktion profitieren?
  • Wie wirkt sich die Globalisierung der Hochschulbildung auf die nationalen akademischen Arbeitsmärkte aus?
  • Wie überleben die geographisch gebundenen Hochschulorganisationen in einer digitalen Welt?
  • Wie verändert das Zusammenspiel öffentlicher und privater Forschungsorganisationen die Grenzen zwischen diesen?

An der Kasseler Summer School nahmen 25 Nachwuchswissenschaftlerinnen und 12 Nachwuchswissenschaftler teil, 21 der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Deutschland, 16 kamen aus weiteren 15 Ländern (nach Kontinenten: Afrika 1; Asien 3; Europa 31; Nordamerika 1; Südamerika 1).

Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler erwartete in Kassel ein vielfältiges Vortrags- und Workshop-Angebot, das von Expertinnen und Experten der Wissenschafts- und Hochschulforschung durchgeführt wurde. Auf dem Programm standen u.a. kritische Reflexionen von Forschungstrends, Methoden-Workshops, Lectures und Übungen zu qualitativ und quantitativ vergleichender Forschung. Sie wurden angeboten von: Edith Braun (INCHER-Kassel), Ulrike Schwabe (DZHW und INCHER-Kassel), Stephan B. Bruns (Universität Göttingen), Grit Laudel und Jochen Gläser (Technische Universität Berlin); Achim Oberg (Wirtschaftsuniversität Wien, Österreich), Justin Powell und Jennifer Dusdal (University of Luxembourg), Romy Wöhlert (Universität Leipzig) und Anna Kosmützky (INCHER-Kassel).

Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst trugen zu einem vielfältigen und spannenden Programm bei. Präsentationen: 18 Nachwuchswissenschaftlerinnen du Nachwuchswissenschaftler berichteten in Vortragsform über Ergebnisse ihrer aktuellen Forschungsarbeit und weitere sieben stellten ihre Forschung in Posterpräsentationen vor.

Einige Programm-Highlights

In seiner Opening Keynote “Joint Search and the Competition for Funding: What do we know About the Selection of Collaborative R&D Projects?” berichtete Christoph Grimpe (Copenhagen Business School, Dänemark) über seine Forschung zu Forschungskonsortien, in denen Interessenvertretergruppen (advocacy groups) beteiligt sind und deren Erfolge bei der Antragsstellung von EU-Projekten; im festlichen Rahmen des Abend-Empfangs skizzierte Francisco O. Ramirez (Stanford University, USA) in einem Dinner Talk „American Universities as Organizational Actors” sehr anschaulich Effekte der Globalisierung im US-amerikanischen Hochschulsystem.

Im Rahmen der Summer School fand auch ein Workshop des Interdisciplinary Network for Studies Investigating Science and Technology (INSIST) statt, der sich mit der Frage beschäftigte, wie sich die Grenzen zwischen Forschungsintegrität und guter wissenschaftlicher Praxis über die verschiedenen Akteure in der Forschung hinweg unterscheiden und was die Grenzziehungsarbeit der Akteure beeinflusst.

Zur Panel-Diskussion “International Research Collaboration – Is It Worth It?”steuerten Gili Drori (Hebrew University, Jerusalem, Israel), Jennifer Dusdal (University of Luxembourg, Luxembourg), Achim Oberg (Wirtschaftsuniversität Wien, Österreich), Justin Powell (University of Luxembourg, Luxembourg) und Romy Wöhlert (Universität Leipzig) Kurzstatements aus der eigenen Forschungspraxis bei und inspirierten damit eine lebhafte Debatte.

Die Summer School schloss mit einer Keynote von Gili Drori, in der sie am Beispiel von marketing-orientierten Branding-Kampagnen von Universitäten den Wandel von Selbstkonzepten dieser Hochschulen beleuchtete.

Die Vorbereitung und Durchführung der diesjährigen Summer School lag beim International Centre for Higher Education Research Kassel (INCHER-Kassel); das Organisations-Team am INCHER-Kassel bestand aus Professor Dr. Guido Bünstorf; Dr. Anna Kosmützky; Professor Dr. Georg Krücken sowie Susanne Höckelmann (Sekretariat), die das Veranstaltungsmanagement übernahm.

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